Henry Mex

Double-Bass In Space

für Kontrabass und 8-Kanal-Zuspiel (2010)

Uraufführung 04. September 2010, Klangkunstfestival "tiefklang" in den Nordräumen des Berliner Unterwelten e.V.


Double-Bass In Space“ ist eine Studie für eine neuerliche orchestrale Auseinandersetzung des Komponisten mit dem Thema Planetensystem („Planeten 1+2“ für DJ und Orchester 1999 u. 2006). Tonale Grundlage der Raumkomposition sind je zwei Frequenzen für die 8 Planeten, die sich aus deren Masse einerseits und dem Verhältnis zur Pulsation der Sonne andererseits errechnen lassen. Weiterhin wurden jedem Planeten zwei Metren zugeordnet, die sich aus ihren durchschnittlichen Umlaufgeschwindigkeiten beim Weg um die Sonne durch die Umsetzung von km/h und km/min in bpm ergeben. Diese (quasi) gleichzeitig erklingenden Klangereignisse wandern entsprechend der jeweiligen Planeten-Jahre (gestaucht auf ein Zeitmaß von 20 min) über das im Kreis aufgestellte Lautsprechersystem. Der Kontrabass agiert in dieser Realisationsvariante als „Raumschiff“, oder als sich bewegendes Sinnbild für die menschliche Sicht- und Erkenntnisweise unseres Sonnensystems. Er fliegt in einem „Swing-by-Kurs“ (die Gravitation der Planeten wird im Vorbeiflug zum Treibstoffsparen genutzt) und besucht die Planeten in einer Reihenfolge, die für einen Start am Tag der Uraufführung die günstigste Konstellation ergibt. Die Planeten werden anfänglich intoniert durch gestaltlose Sinustöne, die nach dem „Kontakt“ mit dem Menschen zu „Erdtönen“ (Kontrabass-Klänge) changieren.

Der Flugplan sieht folgende Punkte und Strecken vor:

01. Geozentrum
02. Erde-Merkur
03. Merkur
04. Merkur-Sonne
05. Sonne
06. Sonne-Venus
07. Venus
08. Venus-Erde
09. Erde
10. Erde-Asteroidengürtel
11. Asteroidengürtel
12. Asteroiden-Jupiter
13. Jupiter
14. Jupiter-Uranus
15. Uranus
16. Uranus-Neptun
17. Neptun
18. Neptun-Saturn
19. Saturn
20. Saturn-Mars
21. Mars
22. Mars-Erde

Double-Bass In Space Mitschnitt in der Akustik der Nordräume (Berlin-Gesundbrunnen) mit nebenan vorbeifahrenden U+S-Bahnen

 


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