Henry Mex

Zeustest

Klanghängematte von Lynn Pook, Foto: Mex

Zeustest
Doppelraumkomposition für 12 Raum- und 14 Körperlautsprecher.

Die Erfindung des Klanganzuges von Lynn Pook stellte für mich eine völlig neue Erfahrung in der Wahrnehmung von Klang und Musik dar. Mein Wunsch als Raummusikkomponist für dieses Rauminstrument zu schreiben, war schnell geboren. Für eine Präsentation zur Kryptonale war für mich die Idee zwingend, dieses Instrument mit einer Raum-Klanginstallation des Wasserspeichers zu kombinieren. Die Weiterentwicklung des Klanganzuges zur Klanghängematte und deren Einbindung in eine vielkanalige Raumkomposition für den Großen Wasserspeicher ist ein Experiment und eine große Herausforderung, Neuland.

Für meine Komposition "Zeustest" benutze ich akustische Gleichnisse für das Fließen von Energie, stetig und als Impuls sowie stehend (potenzielle Energie). Diese Energie nimmt Richtung an, fließt durch den Raum in den Körper des Individuums, lädt es auf bis es wiederum zur Entladung kommt. Diese Kraft wird quasi gebündelt in den Raum zurückgeschossen und lässt ihn räsonieren. Entsteht dabei ein Gefühl wie es Zeus vielleicht gehabt haben mochte?

Da die Besucher dieser Installation nicht nur in den Klanghängematten liegen können, sondern auch umherwandern oder einer der Schaukeln benutzen, stellt sich die zwingende Frage: funktioniert eine Komposition, wenn man nur einen Bruchteil der Spieler hört? Ich denke, es ist wie im normalen Leben, man hat nur einen sehr begrenzten individuellen Blick auf das Ganze. Je mehr man sich bewegt desto mehr nimmt man von den verschiedenen Ansichten der Menschen wahr. Und vielleicht erreicht man ja auch mal einen Moment oder einen Ort, an dem man meint, jetzt ist ein großer Blick auf alles da.

Hörprobe. Ein Subjektivmitschnitt mit wandelndem Stereomikrophon, der den im Raum hörbaren Teil der Komposition widergibt (Abhörung mit Subwoofer empfohlen).


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